Am Mittwoch, den 7. August 2024 , wurde der nationale Aktionsplan der dänischen Mode- und Textilbranche (DM&T) veröffentlicht. Ein Aktionsplan, der mehrere gute Maßnahmen enthält – insbesondere im Hinblick auf den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft.
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Die Bekleidungsproduktion ist ressourcenintensiv und hat gravierende Auswirkungen auf Klima und Umwelt. So gravierend, dass der Konsum von Kleidung und Textilien die viertgrößte Umweltbelastung in der EU darstellt, übertroffen nur von Sektoren wie Verkehr, Ernährung und Wohnen. Angesichts der planetaren Grenzen besteht hier offensichtlich Handlungsbedarf. Und nun legt die Branche ihren Vorschlag für einen nationalen Aktionsplan für Textilien vor.
Kurz gesagt geht es darum, weniger und langlebigere Produkte herzustellen. Und das ist gut so. Gerade Letzteres wird von enormer Bedeutung sein, da es die Anreize für eine stärker kreislauforientierte Wirtschaft und damit für mehr Recycling erhöht. Recycling nimmt in der Klimadebatte einen relativ großen Platz ein. Und es ist sicherlich Teil der Lösung – zumindest wenn Recycling nicht mehr möglich ist. Wir sollten uns nur daran erinnern, dass Recycling bis zu 3.000-mal klimaeffizienter ist als Recycling, weshalb es unsere klare oberste Priorität sein sollte. Auch die EU hat mit ihrer Textilstrategie ab 2022 das Potenzial für einen kreislauforientierten Übergang erkannt, wo der Fokus gerade auf einer nachhaltigen Produktion liegt, die Raum für Recycling lässt.

Höhere Anforderungen an die Herstellerverantwortung sind daher unvermeidlich. Es gibt aber auch eine politische Verantwortung. Seit ich das Secondhand-Konzept Grade A Copenhagen gegründet habe, ist eines unserer Hauptanliegen die Abschaffung der Mehrwertsteuerregelung für Secondhand-Artikel , worüber in mehreren nationalen Medien wie Information und Klimamonitor berichtet wurde. Es ist einfach nicht sinnvoll, zirkuläre Geschäftsmodelle einer bürokratischen und unlogischen Steuer auf den Weiterverkauf von Textilien zu unterwerfen, wenn für die Waren natürlich bereits einmal Mehrwertsteuer gezahlt wurde. Ich begrüße es daher, dass DM&T uns in erster Linie in die Arbeit an seinem nationalen Aktionsplan einbezogen und dann nicht zuletzt die Abschaffung der Mehrwertsteuerregelung für Secondhand-Textilien als wichtigen politischen Schwerpunktbereich aufgenommen hat.
Bessere Rahmenbedingungen für zirkuläre Geschäftsmodelle sind entscheidend, wenn wir nicht nur weniger, sondern auch intelligenter konsumieren wollen. Der Verkauf und Kauf von recycelten Textilien gleicht heute dem Wilden Westen. Es fehlen schlicht Richtlinien, um einerseits die Rechteinhaber zu respektieren und andererseits die Verbraucher beispielsweise vor Nachahmer- oder Plagiatsware zu schützen.

In meinem Second-Hand-Shop tun wir alles, um die Echtheit der Waren zu prüfen und auch sonst die Rechte des Herstellers zu respektieren. Dennoch ereilte uns das gleiche Schicksal wie vielen Second-Hand-Konzepten vor uns: Die fristlose Sperrung unseres Instagram-Accounts durch Meta mit der Begründung, wir hätten geistige Eigentumsrechte verletzt und den Verdacht gehabt, gefälschte Waren zu verkaufen. Das hat uns nicht nur über Weihnachten 2023 viel Umsatz gekostet, sondern auch die Angst geweckt, dass so etwas wieder passieren könnte.
Ich erwähne dies nicht als Kritik an Meta, da ich ihre Verantwortung gegenüber den Rechteinhabern voll und ganz verstehe. Aber es unterstreicht die Notwendigkeit klarer Richtlinien. Ich fordere ein Kennzeichnungssystem, bei dem man als Second-Hand-Händler unter bestimmten Voraussetzungen autorisiert werden kann. Dies schafft geordnete Verhältnisse, fairen Wettbewerb und macht den Kauf von Gebrauchtwaren für den Verbraucher nicht zuletzt deutlich sicherer.
Der nationale Aktionsplan des dänischen Mode- und Textilverbands ist daher ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe jedoch, dass sowohl die Politik als auch die Branche als Ganzes noch tiefer in die Materie einsteigen, damit wir den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft wirklich beschleunigen können.
Lesen Sie hier den vollständigen nationalen Aktionsplan von Danish Fashion and Textile
Lesen Sie mehr darüber, was wir veröffentlicht haben und wo wir erwähnt wurden
Grade A Copenhagen ist mit gutem Gewissen gut gekleidet. Wer sich für Secondhand entscheidet, sagt Ja zur Kreislaufwirtschaft und Nein zu enormen Klimaauswirkungen. Wir möchten dies weltweit verbreiten. Lesen Sie hier, was wir veröffentlicht haben und wo wir erwähnt wurden.